Das hatte so niemand auf dem Zettel!
Zwar wußte man, daß mit Franz Engstler (Senior) ein erfahrener Renn-Haudegen neu in die „Ferrari-Challenge Coppa Shell“ einsteigen würde, unter der Boxenmauer-Regie seines mit nur 22 Jahren bereits nicht minder erfolgreichen Sohnes Luca (mehrfacher Tourenwagen-Champion in Asien und Europa).
Technische Unterstützung kam von der auf Rennstrecke wie Straße gleichermaßen erfahrenen und erfolgreichen Scuderia GT, dem offiziellen Ferrari-Maserati-Servicestützpunkt am Irschenberg.
Auch hier ein Vater-Sohn-Team auf Erfolgskurs : Thomas und Dennis Gerhofer haben die Scuderia GT nicht nur im Voralpenland, sondern international zur ersten Adresse für Eigner faszinierender Sportwagen gemacht. Heute zählt die Scuderia GT mehr als 12 hochmotivierte Spezialisten und ist einer der renommiertesten Ausbildungsbetriebe.
Aber mit einer solchen Show hatte dann doch keiner gerechnet: erstes Rennen erstmals im Ferrari 488 Challenge EVO (V8-Zylinder-BiTurbo, 3.902 ccm, ca. 670 PS bei 8.000/min, 760 NM bei 3.000/min) und gleich ein Sieg für Vater-Sohn Engstler und Vater-Sohn Gerhofer!
Schauplatz : Golfer-Paradies Portimão, Portugal, „Autódromo Internacional do Algarve“, zwei Tagesreisen für die Renntransporter von Wiggensbach aus.
Unbeschreibliche Freude im Team nach diesem ersten Lauf!
In den zweiten Lauf geht Franz Engstler von der dritten Startposition aus.
Problemlos schiebt er sich in Runde 5 am Zweiten vorbei und schließt unmittelbar zum Führenden auf. Ein klares Zeichen, daß er schneller sein könnte als der Erste. In Runde 14 dann der Angriff, beide Ferrari auf gleicher Höhe, der noch führende Axel Sartingen zieht nach rechts und läßt Franz Engstler keinen Platz zur Mauer. Engstler geht vom Gas und begnügt sich mit Platz 2 im zweiten Rennen.
Engstler wins on his debut: www.ferrari.com/engstler-wins-on-his-debut
Sohn Luca und Thomas Gerhofer warnen ihn über Funk eindringlich, gegenüber Sartingen nicht seinerseits aggressiv vorzugehen. Als Zweiter im Ziel meint Franz Engstler „Besser Auto heile und Punkte mitgenommen“.
Der Ferrari läuft das gesamte Wochenende wie das sprichwörtliche Uhrwerk, perfekt und faszinierend.
Was mag das Geheimnis hinter dem Erfolg der funktionierenden Vater-Sohn- Symbiose sein?
Vielleicht dies: Der Junior will sich beweisen, indem er präzise perfekt alles richtig macht, daß er an die Stelle des Seniors treten kann. Der Senior will sein Know-how dem Junior vermitteln und demonstrieren, daß seine Erkenntnisse relevant sind und bei weitem nicht „vom alten Eisen“.
Dennis Gerhofer : „Manchmal, wenn wir bei einem technischen Problem nach einer Lösung suchen, kommt er einfach dazu und sagt ‚...probierts `mal so...‘, und es funktioniert. Das ist magic!“
Luca Engstler: „Um zu den Besten zu gehören, müssen alle nur das Beste wollen. Das ist beim Team Vater-Sohn natürlich gegeben."
Ungern widersprechen wir Enzo Ferrari, der meinte, jedes neugeborene Kind eines Rennfahrers koste diesen ein Zehntel Rundenzeit. Heute zumindest gilt das Gegenteil: die Söhne machten die Väter in Portimão am Ende rund vier Zehntel schneller.
Der „Autódromo Internacional do Algarve“ wurde im November 2008 mit einem Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft eingeweiht. Das Areal erstreckt sich über mehr als 300 Hektar in den Hügeln nahe der Stadt Portimão.
4692 Meter lang, zeichnet sie sich durch ständige Auf- und Ab-Höhenunterschiede aus, die sie sehr technisch und anspruchsvoll machen. Es gibt viele nicht einsehbare Steigungs- oder Gefälle-Kurven. Die Hauptgerade ist fast einen Kilometer lang und führt in die ersten beiden schnellen Rechtskurven, gefolgt von der ersten wichtigen Bremszone, der Kurve 3. Dies ist eine sehr langsame Rechtskehre, in der sich typischerweise Untersteuern bemerkbar macht.
Weiter geht es bergauf in Kurve 4, einer schnellen Linkskurve ohne sichtbaren Ausgang, die in eine kurze Gegengerade mündet. Am Ende führt eine leichte Linkskurve in den schnellsten Teil der Strecke.
Die Kurven 6 und 7 werden voll genommen bis zum Brems- punkt Kurve 8, nach rechts stark zumachend.
Von hier aus geht es bergauf bis zur Kurve 9: vor dieser schnellen Linkskurve, die voll genommen wird, geht die Strecke wieder bergab und steigt dann rasch neuerlich an, was eine starke Kompression verursacht.
Die Anbremszone vor Kurve 10 nach rechts ist die anspruchsvollste: hier führt die Strecke bergab, der Scheitelpunkt ist nicht einsehbar. Die Strecke verläuft weiter bergab in Richtung der nicht sonderlich anspruchsvollen Kurve 11, die jedoch den Auftakt zu den harten Bremsmanövern bildet, die notwendig sind um Kurve 12 zu erwischen.
Den letzten Teil der Strecke bilden zwei lange Rechtskurven: die erste ist überhöht während die zweite, auf die Zielgeraden führende, sehr wellig ist.
Für Fragen und eine Beratung steht Ihnen Dennis Gerhofer gerne zur Verfügung.
Kontaktdaten:
Email: d.gerhofer@scuderia-gt.de