Versteckt in wunderschöner Umgebung Oberbayerns, abgeschottet vom hektischen Alltagsgeschehen am Stammsitz Irschenberg, arbeiten Paul und seine Kollegen von der
Scuderia GT CLASSIC an der perfekten
Restaurierung klassischer Sportwagen.
Wie und wann alles begann?
Schon als Kind hatte ich nur Autos im Kopf. Später reparierte ich alles, die Autos meiner Eltern, von Freunden und Nachbarn. Mein Vater wollte, daß ich Maschinenbauingenieur in der Firma würde, in der er arbeitete.
Gerade als ich dort meinen Gesellenbrief gemacht hatte, mußte der Laden schließen. Ein kleines Rennteam in unserer Stadt bot mir eine Stelle an. In einer winzigen Werkstatt reparierten und warteten wir ältere Formel-1 Rennwagen für Brian Redman, wenn ich mich recht erinnere McLaren und alte Arrows.
Das Geschäft stand auf wirtschaftlich wackeligen Beinen. So folgte ich dem Ruf der deutschen Maurer-Motorsport, die ihren Teamsitz damals nach England verlegen wollten, den jungen Nachwuchsfahrer Stefan Bellof in der Saison 1982/83 in der Formel 2 zu betreuen.
Maurer kehrte zurück nach Deutschland, besser gesagt nach Kolbermoor in Bayern, wo man quasi Untermieter von Lotec Lotterschmidt wurde. So kam es, daß ich das Lotec-Gruppe-C-Juniorteam als Mechaniker begleitete.
In dieser Zeit lernte ich meine Frau kennen. Wir sind bis heute glücklich verheiratet. Klar, daß ich in Oberbayern geblieben bin!
Wie kamst Du zur Scuderia GT?
Selbstverständlich werkelten wir an den freien Wochenenden – na an was wohl – an Rennwagen. Dabei waren einige Jungs, die bereits Mitarbeiter der Scuderia GT waren.
So lag‘s nahe, dort eines Tages anzuheuern.
Wie gehst Du ein Restaurierungsprojekt an?
Ich höre dem Besitzer zu, höre mir die Story des Fahrzeugs an. Dann folgt das eingehende Studium aller bekannten und weniger bekannter Fakten. Ich stöbere in Fachliteratur, Büchern und zeitgenössischen Berichten nach allem, was mir mehr über das Original-Fahrzeug sagt.
Schließlich ist sehr wichtig für uns von der Classic der ständige Austausch mit den Kollegen des Teams am Irschenberg. Die bringen ihre Kompetenz mit ein, was uns sehr wichtig und nützlich ist.
Heutzutage ist der Markt für Classic- und Sammler-Fahrzeuge so gut aufgestellt und entwickelt, wo sind da noch Herausforderungen?
Teile zu finden, ggf. produzieren zu lassen und, das Wichtigste überhaupt, das Restaurierungsobjekt so zu zerlegen, daß am Ende alles wieder perfekt und richtig zusammenpaßt.
Der Besitzer soll die Freude haben, daß sein Liebhaberobjekt wieder im Neuzustand glänzt!
Was ist Dein Traumauto?
Geschraubt habe ich schon an fast allem, was es gibt, von Abarth bis Rolls Royce. Aber der spektakuläre und im Rallysport so erfolgreiche Lancia Stratos ist für mich persönlich ein Traumwagen!
Welche anderen Hobbies pflegst Du in Deiner Freizeit?
Ich habe selten Freizeit im Sinne von „nichts zu tun“. Aber ich verfolge immer noch gerne die Formel 1.
